50 Jahre ASG Aegerten

"Aus nichts wird nichts!" So beginnt die Chronik, welche zum 25 Jahr Jubiläum erarbeitet wurde. Ausgegraben in alten Protokollen und Berichten durch das verstorbene Ehrenmitglied Konrad Feurer und zu Papier gebracht durch Lori Eschmann, ebenfalls Ehrenmitglied.
Mit einfachsten Einrichtungen wurde durch den Gründer der neuen ASG, Hans Kiener, 1961 ein Volksschiessen organisiert. Die Teilnehmer wurden später zu einer Orientierungsversammlung eingeladen. Zwanzig Männer besuchten diese Versammlung im Herbst 1961. An diesem Abend wurde beschlossen, eine Armbrustschützengesellschaft, eben die ASG Aegerten, zu gründen.
Mit Schwenkscheiben und Pfeiltransporten, gespendet durch die ASG Zollikofen wo im Gegenzug, Grabarbeiten erstellt werden mussten, wurde eine ganz einfach kleine Schiessanlage im Jahr 1962 in Betrieb genommen. Die Aufbauarbeiten verliefen harzig und einige Gründungsmitgliedern verliessen bald wieder den neuen Verein, denn sie wollten schiessen und nicht arbeiten. Aber getreu nach dem Motto "Aus nichts wird nichts" arbeitete der Gründungsvater Hans Kiener weiter, obwohl er in der Zwischenzeit ernsthaft erkrankte und so entstand doch noch ein kleiner schmucker Schiessstand. Leider verstarb Hans Kiener 1963 an seiner schweren Erkrankung und ein grosser Förderer des Armbrustschiessens verabschiedete sich für immer.
In der Folge musste der Verein mehrere Tiefs über sich ergehen lassen. Querelen, Missgunst und vieles mehr liessen es nicht zu, dass sich der Verein weiterentwickeln konnte. Erst 1970, als zwei Frauen dem Verein beitraten und Maurice Eschmann das Steuer in die Hand nahm, kam wieder so richtig Leben in den Verein.
Wegweisend für die Armbrustschützen war die Entscheidung der Kleinkaliberschützen Aegerten, eine neue Anlage zu bauen. Die Gemeinde Aegerten sicherte uns ein Gelände direkt neben der neuen Kleinkaliberanlage zu, und sofort wurde begonnen zu bauen. In Zollikofen durfte trainiert werden und in Aegerten wurde gebaut. Dass dieses Zusammenspiel sehr gut funktioniert hat, bestätigten die verschiedenen Ranglisten der besuchten Schiessanlässe.

Im Jahr 1973 fand das legendäre Fahnen- und Standweihschiessen statt. Selbst der noch populäre Bundesrat Rudolf Gnägi liess es sich nicht nehmen, an diesem Tag eine denkwürdige Ansprache zu halten und legte so den Grundstein für das noch heute bekannte Bundessrat Gnägi- Schiessen. Zu Beginn der 80iger Jahre ist das 10 Meter-Armbrustschiessen und auch das Luftgewehrschiessen sehr stark im Aufwind. Mitglieder der ASG Aegerten entschliessen sich, einen Luftgewehrverein zu gründen und das 10 Meter Armbrustschiessen intensiv zu pflegen. Dank oder eben wegen dem immer intensiveren Training, auch über die Wintertage, gelang es 1983 René Eschmann, mit der Nationalmannschaft den Weltmeistertitel zu erlangen. In den nächsten Jahren etablierte sich der junge Schütze auf internationalem Niveau und es kamen noch weitere Titel dazu. Auch die 10 Meter- Schützen der ASG wurden immer stärker und holten sich den Schweizermeistertitel. Das 10 Meter- Schiessen interessierte immer mehr Schützen und so war man sich 1988 einig, eine neue 10 Meter- Anlage auf die bestehende 30 Meter-Anlage aufzubauen. Was 1989 begann wurde in Tausenden von Frondienststunden im Jahr 1991 abgeschlossen, und die ASG ist seither stolze Besitzerin einer der schönsten und grössten Anlage (20 Scheiben 10 Meter und 15 Scheiben 30 Meter} der ganzen Schweiz.

Nebst dem Aspekt, dass der ganze Bau zu 95 % in Eigenleistungen entstanden ist, musste auch sehr intensiv nach finanziellen Ressourcen gesucht werden. Sponsoren aus der ganzen Schweiz, Private und aus Wirtschaftskreisen halfen der ASG, damit dieses riesige Projekt auch mit Erfolg abgeschlossen werden konnte. Es reichte jedoch nicht für ganz alles und die ASG entschloss sich 1992, ein Berner Kantonales Armbrustschützenfest zu organisieren. Wer vergisst nicht das erste Wochenende dieses Festes, das buchstäblich 'Baden" ging. Es regnete derart, dass nebst dem Campingplatz (einzelne Camper konnten ihr Zelt nur mit einem Kanu erreichen) auch fast der ganze Schiessstand unter Wasser stand. Nach dem Regen scheint bekanntlich die Sonne und dem Fest war letztlich ein ganz grosser Erfolg beschieden.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der ASG bestand darin, dass die 10 Meter- Anlage mit einer elektronischen Trefferanzeige ausgerüstet werden konnte und so, den modernen Ansprüchen für nationale- wie internationale Wettkämpfe gerecht wurde.

Abschliessend darf mit gutem Gewissen gesagt werden, dass die ASG Aegerten eine schlagkräftige Sektion ist und mit Stolz die nächsten 50 Jahre in Angriff nehmen kann.